Wie funktioniert eine Drehorgel ?
Der
Bau
von
Walzendrehorgeln
ist
über
200
Jahre
nachweisbar.
Walzen
sind
die
ältesten
Datenträger und somit die Vorläufer des Computers.
Bei
der
Walzendrehorgel
lassen
sich
die
Bauteile
im
wesentlichen
in
fünf
Begriffe
zusammenfassen: Gehäuse, Balganlage, Windlade, Pfeifenwerk und Walze mit Mechanik.
Die
Drehbewegung
der
Kurbel
einer
Drehorgel
wird
durch
die
Exzenter
der
Kurbelwelle
in
eine
Hubbewegung
umgesetzt.
Die
Zug-
oder
Pleuelstangen
übertragen
diese
Hubbewegung
auf
die
beiden
Schöpfbälge,
deren
Mittelplatten
beweglich
sind.
Die
Schöpfbälge
füllen
den
Magazinbalg
mit
Luft.
Zwei
kräftige
Spiralfedern
belasten
die
Oberfläche
des
Magazinbalges,
die
somit
einen
konstanten
Winddruck
für
das
Pfeifenwerk
erzeugen.
Über
Verfräsungen
im
Innern
des
Balges
wird
nun
die
komprimierte Luft durch den Windkanal in den Windkasten geleitet.
Durch
das
Drehen
der
Kurbel
wird
gleichzeitig
über
eine
Schnecke
und
Zahnkranz
die
Walze
vorwärts
bewegt.
Die
einzelnen
Clavis
an
dem
über
der
Walze
befindlichen
Klavierbalken
werden
beim
Drehen
der
Walze
durch
die
darauf
befindlichen
kleinen
Stifte
für
einen
kurzen
Ton
bzw.
durch
die
Brücke
für
einen
langen
Ton
angehoben
und
diese
Bewegung
über
die
sogenannten
Stecher
auf
die
Ventilklappen
der
Pfeifen
übertragen.
Das
Öffnen
der
Ventilklappen
löst
in
den
Pfeifen
den
entsprechen
den
Ton
aus.
Mit
der
vollständigen Umdrehung einer Walze ist ein Lied beendet.
Soll
auf
der
Drehorgel
eine
andere
Melodie
erklingen,
wird
die
Walze
auf
ihrer
Achse
ca.
1,6mm
nach
rechts
oder
links
verschoben.
Auf
einer
Walze
können
maximal
8
Melodien
untergebracht werden.
Das
raffinierte
System
der
Drehorgel
ist
für
einen
Neueinsteiger
nicht
so
einfach
zu
verstehen.
Um
es
besonders
Interessierten
verständlich
zu
machen,
haben
die
„Internationalen
Drehorgelfreunde
Berlin“
(so
nennt
sich
der
Berliner
Drehorgelverein)
eine
Animation
entwickelt,
in
der
die
Funktionsweise
in
beweglichen
Bildern
chronologisch
und akustisch dargestellt wird.
Das
begrenzte
Musikangebot
der
Walzenorgel
mit
ihren
jeweils
nur
8
Liedern
führte
später
zur
Entwicklung
von
Drehorgeln
mit
Lochbandsteuerung
und
in
neuerer
Zeit
zum
Bau von computergesteuerten Drehorgeln.
Bei
Drehorgeln
mit
Lochbandsteuerung
führen
kleine
Luftschläuche
vom
Spieltisch
zum
Pfeifenwerk.
Wird
nun
die
Lochbandrolle
eingelegt
und
durch
Drehen
der
Kurbelwelle
die
kleinen
Löcher
des
Lochbandes
über
den
Spieltisch
geführt,
werden
dadurch
die
Ventile
geöffnet
und
die
entsprechenden
Töne
ausgelöst.
Wir
unterscheiden
Drehorgeln,
die
mit
Unterdruck und Instrumente die mit Überdruck das Pfeifenwerk auslösen.
Bei
Drehorgeln
mit
Computersteuerung
werden
von
einem
Steuergerät
elektrische
Impulse
zu
den
an
den
Pfeifen
befindlichen
Ventilklappen
gegeben.
Diese
Impulse
veranlassen
das
Öffnen
oder
Schließen
von
Magnetventilen.
Um
diese
Instrumente
zu
betreiben,
muss
der
notwendige
Trockenakku
in
der
Regel
täglich
ein-
bis
zweimal
aufgeladen
werden.
Drehorgeln
mit
Computersteuerung
sind
beim
Drehorgelfest
in
Berlin
nicht
zugelassen.
Solange
sich
so
viele
Teilnehmer
mit
traditionellen
Orgeln
(Walzensteuerung
und
Lochbandsteuerung)
zum
Drehorgelfest
melden,
will
man
auf
die
Neuentwicklungen verzichten.