laß mich träumen - in den Zwischenräumen .....
....war ein neues Kirchenlied, was wir am Vortag, dem Sonntag vor der Abfahrt zu meiner Leierkastenreise 2006 bei
uns in der Dorfkirche gesungen hatten.
Nun, am Montag dem 11.9.2006 um 8.45 Uhr begann ein solcher "Zwischenraum" in meinem Leben. Eine Woche, bis
zum nächsten Sonnabend, sollte ich mit meiner Drehorgel unterwegs sein. Unterwegs... zunächst nach Mettmann, wo
ich eine Bekannte aus dem Verein „Berliner Drehorgelfreunde“ besuchen wollte.
Für diese Woche war für ganz Deutschland strahlendes Sonnenwetter angesagt, 26 Grad!!! Eine erfreuliche Prognose
für mein anstehendes Abenteuer.
Ich startete also bei schönstem Wetter in meinen Zwischenraum. Für eine Woche hielt ich meine Welt an, wollte nur
einfach „da“ sein. Wo? – das wußte ich in diesem Moment noch nicht. Ich wollte mich treiben lassen – bis zum
Donnerstagabend. Zu diesem Abend hatte mich die Fa. Firma Müller-Umwelttechnik anläßlich einer Kunden-
Seminartagung arrangiert. Donnerstag- und Freitagabend sowie auch am Samstag zum „Tag der offenen Tür“ sollte
ich dort auf dem Firmengelände den „guten alten Leierkastenmann“ verkörpern.
Davor sollten„meine“ Tage sein. Ich sah mich als ein Abenteurer im Wind – ich schwärmte schon tagelang davor wie
ich mich planlos treiben lassen wollte.
Ich stieg in mein Auto und hörte die erste meiner vorbereiteten CDs.
„Hinter uns liegt das steinerne Meer der großen Stadt....." von Cindy und Bert ertönte aus dem Autoradio, während
hinter mir am Stadtrand die Hochhäuser der Waldsassener Straße „unseres“ Marienfelde über die Heinersdorfer
Felder hinterher leuchteten.
Etliche Liedtitel später, die ich teilweise auch
beschwingt mitgesungen hatte, verlasse ich die
Autobahn bei Rinteln. Vor einigen Jahren
„gastierte“ ich bereits in Rinteln, und genau
wie an diesem Tage herrschte damals auch sehr
warmes Wetter. es war so warm, daß die Leute
die Stadt mieden. Seinerzeit war die Stadt wie
leergefegt, sodass es sich nicht gelohnt hatte,
die Orgel auszupacken. Diesmal begann ich an
diesem Ort, aber ich schätzte, es waren auch
diesmal 28°C. Und bereits die Mittagszeit. Ich
fand einen (sogar kostenlosen!) Parkplatz und
lud die Orgel aus.
Dann schob ich sie auf dem Wägelchen knapp hundert Meter zum Beginn der Fußgängerzone. Sie war wie ich
vermutet hatte, aufgrund der Wärme nicht sonderlich belebt, - aber auch nicht menschenleer. Also los!
Ein Thermometer an einer Apotheke zeigte tatsächlich 27°C an!