Donnerstag
Am
diesem
Morgen
nahm
ich
im
Hotel
ein
gutes
Frühstück
ein.
Ich
aß
bewusst
ein
wenig
mehr,
denn
ich
würde
vermutlich auch an diesem Tag erst wieder zur Kaffeezeit oder gar erst wieder zum Abend etwas essen.
Seit
dem
Vortag
“quietschte”
die
Orgel.
Ich
begab
mich
auf
Ursachensuche
und
fand
das
Problem
leider
nicht
auf
Anhieb.
Ich
belasse
es
zunächst
dabei
und
fahre
nach
Werl.
Mein
Vater
war
als
junger
Mann
ebenfalls
dort,
und
als
Kind
beneidete
ich
ihn
ein
wenig
darum.
Das
dortige
Gnadenbild
ist
im
Internet
zu
finden,
es
wurde
Mitte
des
17.
Jahrhunderts
dort
in
einem Kapuzinerkloster aufgestellt.
Ich
ging
zunächst
ohne
Orgel
in
die
Stadt,
besuchte
die
Wallfahrtskirche
„St.
Walburga“.
Ich
setzte
mich
in
eine
Kirchenbank
und
merkte:
Jetzt
bin
ich
angekommen!!!
Plötzlich
fühlte
ich
mich
innerlich
ganz
ruhig.
Wiederum
war
ich
„einfach nur da“.
Ich war mit allem zufrieden, war ein glücklicher Mensch. Ich entzünde eine Opferkerze.
Es
war
halb
elf,
als
ich
mit
dem
Drehorgelspielen
begann.
Auch
hier
war
die
Innenstadt
nicht
sonderlich
belebt.
Gegen
Mittag schien der Publikumsverkehr gänzlich zum Erliegen zu kommen - so, wie ich es fast überall erlebt habe.
Gegen
halb
eins
hatte
ich
zwei
Mal
die
Fußgängerstraße
von
Werl
mit
dem
Leierkasten
auf-
und
abgeleiert.
Ein
abschätzender
Blick
auf
meine
Sammelschale
sagte
mir,
daß
die
Einnahmen
wieder
einmal
recht
bescheiden
waren,
um
genau zu sein: 12,78 Euro.
Es
war
der
letzte
Tag,
den
ich
für
mich
allein
hatte.
Mein
Arrangement
begann
um
18.00
Uhr
und
ich
musste
mich
auf
den
Weg machen, um pünktlich anzukommen.
Kurz
vor
18
Uhr
kam
ich
in
Schieder
an
und
alles
nahm
seinen
geplanten
Verlauf.
In
einem
in
der
Nähe
gelegenen
Seerestaurant
beginnt
der
Abend.
Einige
der
anwesenden
Teilnehmer
kannte
ich,
es
waren
Berufskollegen
aus
anderen
Stadtverwaltungen und Reinigungsfirmen. Es war ein kurzweiliger Abend mit interessanten Gesprächen.
Freitag
Diesmal
war
es
keine
Dienstreise,
obwohl
ich
ja
hier
im
Kreis
fachkundiger
Kollegen
war.
Ich
sah
das
Vortragsangebot
durch. Manches war zwar interessant, war aber für meine berufliche Tätigkeit nicht unbedingt erforderlich.
Kurzerhand „schwänzte“ ich die Vorträge und fuhr nach Höxter, der nächstgrößeren Stadt in der Nähe.
Dort
fuhr
ich
am
Stadtrand
an
einem
Baumarkt
vorbei,
wo
ich
eine
Büchse
Silikonöl
kaufte.
Gleich
auf
dem
Parkplatz
vor
dem
Baumarkt
sprühte
ich
etwas
davon
an
die
quietschenden
Stellen
in
der
Orgel,
und
siehe
da,
es
quietschte
nun
nicht
mehr. Wunderbar.....
Kurze
Zeit
später
spielte
ich
in
der
Innenstadt
von
Höxter.
In
den
Cafes
genossen
viele
Gäste
den
Sonnenschein
dieses
Tages.
Und
wieder
kamen
gerade
von
den
Boulevardstühlen
der
Restaurants
viele
Leute
an
die
Orgel,
um
mir
etwas
zu
geben.
Dazu
zeigten
mir
die
zulächelnden
Gesichter
ganz
deutlich,
daß
ich
den
Menschen
Freude
gemacht
hatte.
Applaus
ist der Lohn eines (Straßen-) Künstlers. Und damit war es wieder einmal ein erfüllter Vormittag gewesen.
Am
späten
Nachmittag
durchstreifte
ich
den
alten
Teil
des
mir
von
früheren
Aufenthalten
her
einigermaßen
bekannten
Ort
Schieder.
Dieser
ist
schon
seit
etwa
hundert
Jahren
ein
Künstler
ort,
der
jedoch
in
den
letzen
Jahren
sehr
um
seine
Lebendigkeit
ringt.
Trotzdem
strahlte
er
für
mich
immer
noch
eine
ganz
besondere
Ruhe
aus,
was
ich
jedoch
so
etwas
wie
eine einschleichende Stagnation empfand.
Am
Abend
waren
die
Teilnehmer
des
alle
zwei
Jahre
stattfindenden
Fachseminars
zu
einem
„Begegnungsabend“
auf
dem
Firmengelände in Schieder eingeladen, zu dem ich als Drehorgelspieler arrangiert war.
Vor
der
für
den
Unterhaltungsabend
hergerichteten
Werkstatthalle
spielte
ich
für
die
eintreffenden
Gäste.
Es
war
wie
bei
solchen
Gelegenheiten:
einige
ignorierten
mich
völlig,
andere
blickten
wohlwollend
zu
mir
herüber,
und
wieder
andere
kamen
sogar
eigens
zu
mir
an
die
Orgel.
Wenn
man
mich
über
dieses
oder
jenes
über
die
Orgel
oder
das
Drehorgelspielen
allgemein
fragt,
wenn
sogar
eine
Unterhaltung
zustande
kommt,
macht
mir
das
Drehorgelspielen
besonderen
Spaß.
Und
an
diesem Abend hab es zu meiner Freude nicht wenige Interessierte.
Sonnabend
Der
letzte
Tag
meiner
Drehorgelreise
begann.
Ich
übergab
einem
Firmenvertreter
meine
Rechnung
über
mein
Drehorgelspiel.
Davon
sollte
am
Ende
sogar
noch
etwas
übrigbleiben.
Und
damit
wurde
es
die
erste
meiner
bis
dahin
drei
Drehorgelreisen, bei der wirklich einmal etwas Überschuß verblieb.
Die Orgel wurde eingeladen und gut und sicher verstaut. In ca. 4 Stunden sollte ich wieder Zuhause sein.
Alles
in
Allem:
es
hat
wieder
viel
Spaß
gemacht.
Meine
Sehnsucht
nach
einer
solchen
Reise
ist
zunächst
wieder
einmal
gestillt –
bis zum nächsten Mal!