Es war zum Nachmittag wiederum sehr warm geworden. Und sicherlich deshalb war die historische Innenstadt
von Rinteln an diesem Freitagnachmittag so leer wie bei einem Fußballweltmeisterschaftsspiel am Sonnabend.
Gewiß drängelten sich die Rintelner jetzt alle im Freibad oder an den Ufern der umliegenden Badeseen.
So packte ich die Orgel nicht einmal aus, sondern begab mich gleich in eines der Cafes am Markt und bestellte
einen Eiscafe. Ich sah die notierte Bilanz der vergangenen Tage durch: Viel war es wirklich nicht gewesen,
wenn ich die Hotelnacht als Zuschuß verbuchte, und die Benzinkosten „schönrechnen“ würde (schließlich
hätte ich ja nicht das von Berlin aus besonders weite Ziel Xanten wählen müssen), wären 1,57 €
übriggeblieben.
Da auch der nächste Tag (der Sonnabend), für den ich den Vormittag vor meiner Heimreise mein
Drehorgelspielen in Hildesheim vorgesehen hatte ebenfalls wettermäßig keine bedeutenden Einnahmen
erwarten ließ, beschloß ich, keine weiteren Spesen (Übernachtung) mehr auflaufen zu lassen und vorzeitig
noch an diesem Abend zurück nach Hause zu fahren.
Mit diesem Entschluß ist dann der Stadt Hildesheim mein Orgelspiel vorenthalten worden.
Somit wäre ich also unter äußerst wohlwollender Betrachtung die vier Tage mit der Orgel mit einem "positiven
Ergebnis" von 1,57 € über die Runden gekommen. Daß ich allerdings damit die Schönfärberei mit einem
wirklich besonders großen Pinsel auftrage, mag man mir nachsehen, den schließlich hat die ganze Reise mir
doch großen Spaß gemacht, und sollte doch darüber hinaus wenigstens vordergründig auch mit einem Plus
versehen sein.